Drei Wochen ambulante Reha nach akutem Bandscheibenvorfall mit neurologischen Ausfällen
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Für die, die es nicht mitbekommen haben, bei mir wurde am 4.8. mittels MRT ein Bandscheibenvorfall zwischen L5 und S1 linksseitig diagnostiziert. Ich hatte höllische Schmerzen bis in den großen Zeh, verbunden mit einem Tauben Fuß und neurologischen Einschränkungen. Termine beim Neurologen und Neurochirurgen zur Abklärung des weiteren Vorgehens zu bekommen, war im August auch als Privatpatient alles andere als einfach.
Ich habs unlängst schon geschrieben, die Zeit meiner Krankschreibung seit 4. August ist tatsächlich wie im Flug vergangen. Auf der anderen Seite kommt mir das schon vor, als wäre es im letzten Jahr gewesen. Die Zeit ist doch wirklich ein komisches Ding. Ich habe gar nicht gemerkt, wie schnell sie verging. Denn ich habe wirklich alles daran gesetzt wieder gesund zu werden. Im August hat sich quasi gar nichts getan. Das war wirklich deprimierend.
Dann hat mir die private Krankenkasse einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ganze 7 Wochen habe ich gewartet, um zu erfahren, dass sie 1/3 ihres üblichen Anteils an einer von 2 Neurochirurgen empfohlenen, ambulanten Reha übernehmen würden. Die Kosten für 21 Tage Reha betragen 1 800 €. Rudis Wirbelsäulen OP vor 2 Jahren hat immerhin 18 000 € gekostet. Äußerdem hätte sich die Krankenkasse ihren Anteil (650 €) sparen können, hätte sie mich Anfang September und nicht erst Ende Oktober auf Reha gehen lassen. Denn zwischenzeitlich war der Platz vergeben und ich habe Physio und Osteopathie in Anspruch genommen.
Das hat sich aber gelohnt. Sowohl die 10 Std. beim Physio als auch die 4 Std. bei der Osteopathin haben meinen Zustand weiterhin verbessert. Letztlich bin ich mit einem kleinen, dauerhaften Restschmerz in die Reha gestartet. Der ist übrigens immer noch da. Hin und wieder meldet er sich im Laufe des Tages. Nennen wir es Missempfinden. Die Taubheitsgefühle und die Nervenbeeinträchtigung beim Zehen- und Fersengang sind dagegen – glücklicherweise – wieder ganz verschwunden.
Die Reha war wirklich gut. Täglich 2,5 Std. freies Training. Cardio und an Geräten. Ein individueller Trainingsplan. Dazu Wirbelsäulengymnastik, Ergotherapie, Krankengymnastik, Massage und Osteopathie. Vorträge (Schmerzmittel, künstliche Gelenke, Narben, Ernährung). Ärztliche Betreuung und Untersuchungen. Gemeinsames Mittagessen und dazu wirklich nette Mitpatienten und Kontakte. Ich schätze, ich war im Schnitt täglich 4 – 6 Stunden im Rehazentrum.
Am 17.11. war die Reha zu Ende. Ich war zwischenzeitlich nochmal beim Osteopathen dort. Die Fehlbelastung der Wirbelsäule entstand wohl durch eine Jahrzehnte alte Sportverletzung am linken Knöchel und eine daraus resultierende Fehl- bzw. Schonhaltung. Ein beleidigter Faszienstrang, der vom großen Zeh bis zum Scheitel reicht. Verkürzte Sehnen und Muskeln. Da arbeiten wir jetzt weiter dran, dass das wieder ins Gleichgewicht kommt.
Tägliche Gleichgewichts-, Koordinations- und Wackelübungen stehen bei mir nach wie vor auf dem Zettel. Dazu Stärkung der Tiefenmuskulatur mit einem Wackelstab (Flexibar). Schwimmen, wie Fran es macht, ist auch eine sehr gute Option.Rentenversicherungspflichtige Arbeitnehmer haben übrigens einen gesetzlichen Anspruch auf solch eine Reha. Dazu muss man nicht zwingend operiert worden sein. Wenn der Arzt hier ein Attest ausstellt, wird das anerkannt. Wenn man noch keine akuten Probleme hat, darf man sogar präventiv an einem entsprechenden Programm teilnehmen. Da habe ich dort auch 2 Pärchen in meinem Alter kennengelernt, die sich dafür Zeit genommen haben.






Zum Glück bist du auf dem Weg zurück ins Berufsleben. Du warst ja schon immer diszipliniert, was den Sport betrifft. Den Flexi Bar sollte ich mal wieder ausgraben. Das Ding ist wirklich gut. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und einen guten Start.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sabine
bin sehr froh, dass es dir wieder besser geht!!
AntwortenLöschenverrückt, wie eine alte fussverletzung den ganzen apparat aus dem gleichgewicht bringt. aber es zeigt uns: nichts darf man separat betrachten, alles hängt zusammen, knochen, muskeln, sehnen, innere organe, hormone, stoffwechsel - sogar mit dem kopp und den gefühlen.
leider geht die medizin noch immer so einen mechanistischen spezialistenweg - nur sehr wenige ärzte gucken sich das ganze bild an.....
weiterhin gute erfolge in sachen aufbautraining!
xxx
Liebe Sunny, ich kann nur bestätigen, dass eine Kur oder Reha eine gute Sache ist - immer vorausgesetzt, man ist willig, das Programm wirklich durchzuziehen und auch daheim noch mit den Übungen weiterzumachen, so wie du. Bei Edi und mir war's zwar zum Glück kein Bandscheibenvorfall, aber auch Probleme mit dem Bewegungsapparat durch jahrzehntelange Sitz-Jobs etc. - und uns ging es danach immer ziemlich lange wirklich gut. Jetzt, wo wir nicht mehr ins Büro müssen, können wir es uns natürlich besser einteilen - treiben mehr Sport bzw. Gymnastik und unsere Computerzeit ist rein freiwillig. Ein paar "Alters-Schwachstellen" haben wir trotzdem, und während der langen Reise sind wir teilweise zwar viel gegangen, haben aber die Rückengymnastik vernachlässigt. Das rächt sich, aber wir bleiben jetzt wieder fleißig dran.
AntwortenLöschenIch freu mich für dich, dass du eine gute Behandlung bekommen hast!
Alles Gute und eine wunderschöne Adventzeit 🕯️✨❣️, Traude
https://rostrose.blogspot.com/2025/11/reisebericht-2025-toronto.html
Schön zu lesen das du wieder arbeiten kannst und vor allem keine Schmerzen mehr hast. Osteopathie kann viel bewirken um den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Am Training bleibst du eh dran, du machst das ja auch gerne.
AntwortenLöschenWünsche dir einen angenehmen Abend, liebe Grüße
Meine Güte was eine Sache. Ich bin immer wieder fasziniert wie lange so eine
AntwortenLöschenSachbearbeitung bei der Krankenkasse braucht. Unglaublich.
Ich wünsche Dir weiterhin gute Besserung.
LG heidi
Was für ein Weg! Umso beeindruckender, wie konsequent du drangeblieben bist – trotz Schmerzen, Wartezeiten und Krankenkassen-Chaos. Dass die Reha dir so viel gebracht hat und du jetzt wieder im Alltag bist, freut mich riesig. Deine Disziplin und dein Optimismus sind echt inspirierend. Ich habe schon Erfahrungen mit Reha gemacht und habe mich dort sehr wohl und sehr willkommen gefühlt. Und ja, du hast absolut recht: Wir alle, die viel sitzen, unterschätzen oft, wie schnell der Körper zurückschlägt, wenn wir nichts für ihn tun.
AntwortenLöschenDanke fürs Mitnehmen – und bleib weiter so gut zu dir. ✨
Liebe Grüße,
Claudia
Dieses RV Fit hat meine Schwester gemacht und fand es wirklich gut. So schön, dass es ohne Operation funktioniert, die ist oft gar nicht die Lösung, wie man bei Dir gut sehen kann. Gar nicht schön ist, dass die private Versicherung die Reha nicht voll übernommen hat. Das ist manchmal unbegreiflich. Ich kenne das auch von Patienten. Monatelange Atteste Schreiberei hat nichts gebracht.
AntwortenLöschenIch freue mich für Dich Sunny, dass Du gut betreut wurdest, wenn auch aus eigener Initiative. Das hast Du super gemacht. Ich wünsche Dir einen schönen Tag, liebe Grüße Tina