[Review] Dali – Spellbound – die Ausstellung
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Wie Ihr vielleicht schon mitbekommen habt, verschenke ich am liebsten Zeit. Vor allem an Leute dieich sehr schätze und die eigentlich schon alles haben. Zeit verschenken? Dürfte den meisten von Euch bekannt sein. Im Fall meiner Cousine verschenke ich tatsächlich gerne gemeinsame Unternehmungen. 2022 hatten wir Ihr eine Stadtführung zum Geburtstag geschenkt. 2023 hätte es wieder eine werden sollen, doch die, die sie sich ausgesucht hat, die kam zunächst nicht zustande. Und in den Wintermonaten hat es uns dann auch nicht wirklich „gefreut“.
Als ich Anfang Februar von „Dali – Spellbound – die Ausstellung“ (kurzer Werbefilm auf YouTube) in der ehemaligen Philharmonie (München) gelesen habe, war ich gleich Feuer und Flamme. Was für ein cooler Ausflug. Egal ob Geschichte, Kunst oder Kino, für „sowas“ ist mein Cousinchen immer zu haben. Also haben wir sie eingeladen und gleich online die Karten für den vergangenen Freitag gekauft.
„Dali – Spellbound – die Ausstellung“
Der Film "Spellbound" entstand in Kooperation zwischen Dali und Hitchcock. Wer da wen gefeatured hat, das mag ich nicht beurteilen. Fakt ist, dass Hitchcock von Dalis surrealen Werken so angetan war, dass er ihn bat, die zentrale „Traumsequenz“ seines Films „Spellbound“ im wahrsten Sinne des Wortes optisch auszugestalten.
Die Ausstellung ist in den Räumen der ehemaligen Philharmonie am Gasteig untergebracht und zeigt und erklärt einiges über die Person Dali, seine Ideen und Ansätze für Bilder und Skulpturen. Die ausgestellten Werke stammen aus der größten Privatsammlung von Salvador Dalí. Hintergrundinfos zur Entstehung des Films gibt es ebenso. Hier fand ich die Menge an Infos ausreichend und die Darbietung ansprechend.
Die „Traumsequenz“ findet quasi auf der Bühne der Philharmonie statt. Die Zuschauer können „im Publikum“ Platz nehmen, Dalis in den Film eingeflossenen Kunstelemente auf der Bühne und an die Wände projiziert betrachten. Dazu läuft die Filmmusik und die zentrale „Traumsequenz“ (2:40 auf YouTube gucken) kann auf einem Bildschirm mit Kopfhörern angeschaut werden. Die Umsetzung auf der großen Bühne fand ich recht gut gelungen.
Hauptattraktion ist aber auf alle Fälle das „360 Grad Virtual Reality Erlebnis“. Man wandelt mit einer speziellen Brille durch wache Sequenzen und Träume, die angefüllt sind mit Filmschnippseln und den klassischen Dali-Elementen.
Unsere Tipps für das „360 Grad Virtual Reality Erlebnis“:
- Achtung, der Zugang zu diesem Bereich liegt etwas versteckt, kurz bevor man die Ausstellung verlässt, auf der rechten Seite.
- Am Eingang gibt’s eine kurze Einführung auf einer Tafel zu lesen, das sollte man auf alle Fälle machen.
- Es ist zu keiner Zeit gefährlich.
- Alle Menschen die den virtuellen Bereich betreten, werden als Männer mit Hut dargestellt. Die eigenen Hände kann man auch sehen. Jeder Erlebnis-Teilnehmer hat eine Nummer, also am Anfang gut aufpassen wo die „Kollegen“ sind, bzw. welche Nummer sie haben. Sprechen ist zu jeder Zeit erlaubt.
- Es empfiehlt sich nicht, irgendwo zu lange stehen zu bleiben und die Traumwelt zu betrachten. Ich hatte teilweise mitgekommen, dass sich das Programm dann „aufgehängt“ hat. Wäre schade um das Erlebnis.
- Lieber nochmal ein zweites Mal durch den virtuellen Bereich laufen und das eine oder andere Detail da nochmal genauer anschauen. Das dürfte eigentlich kein Problem sein. Auf der einen Seite kommt man raus, auf der anderen geht man rein. Die Aufenthaltsdauer ist nicht begrenzt.
Was es sonst noch zu wissen gilt:
- Den Film "Spellbound" sollte man gesehen haben, bevor man die Ausstellung besucht. Er kann bei Amazon gemietet/gekauft werden. Oder aber, man guckt ihn sich auf YouTube kostenlos an.
- Die Tickets können immer für ein 30-minütiges Einlasszeitfenster gebucht werden. Das hat gut funktioniert, es waren zu keiner Zeit zu viele Menschen in der Ausstellung. Wir waren am Freitag um 14.30 Uhr dort.
- Obwohl hier Malerei und Film als Kunstformen die Hauptrolle spielen, gibt es ein bisschen was zu lesen, darauf muss man gefasst sein. Ich betone das, weil hier wirklich viele Leute anwesend waren, die Piktogramme - wie einen durchgestrichenen Fotoapparat - nicht richtig „lesen“ können und ununterbrochen alles knipsen mussten. Und nein, es waren keine Asiaten.
- Die regulären Karten sind mit 24,- bzw. 26,- Euro nicht ganz günstig aber für das Gebotene akzeptabel.
- Die Ausstellung hat hier in München ihre Weltpremiere und kann noch bis zum 21. April besucht werden.
„Hitchcock - Spellbound – der Film
„Spellbound“ (deutsch: „Ich kämpfe um Dich“) ist ein 1945 von Alfred Hitchcock in Szene gesetzter Filmklassiker. In den Hauptrollen Gregory Peck und Ingrid Bergmann. Hitchcock ist ja sowohl für seine spannenden, wie auch in vielerlei Hinsicht beeindruckenden Werke bekannt. Ich möchte nur an „Über den Dächern von Nizza“ (Gary Grant/Grace Kelly), „Die Vögel“ (Rod Taylor) oder „Psycho“ (Anthony Perkins) erinnern, wo er mit den damaligen Hollywoodgrößen zusammen arbeitete und einige bedeutende Klassiker schuf.
Aber neben Optik und Kameraführung ist bei einem Psychothriller auch immer die Musik ein wichtiger Punkt. Die Filmmusik stammt Miklós Rózsa, der dafür auch eine Oscar erhielt. Rózsa ist z.B. auch für die Musik in Quo vadis? (1951), Ivanhoe (1952), Julius Caesar (1953), Die Ritter der Tafelrunde (1953) oder Ben-Hur (1959) verantwortlich.
Bei „Spellbound“ handelt sich um einen der ersten Hollywood-Filme, die sich mit Sigmund Freuds Psychoanalyse beschäftigten, dabei wurde aber nur die Grundprämisse des zugrundeliegenden Romans übernommen. Die von Hitchcock gezeigte Psycho- und Traumanalyse wirkt auf mich zwar nicht unbedingt realitätsnah, dafür hat er das Thema aber effektvoll in die Handlung einbezogen. Die Ergebnisse der durchgeführten Traumanalyse helfen zum guten Schluss dabei, die Verstrickungen der Story vollständig aufzulösen. Mehr möchte ich gar nicht verraten.
Das mit den Outfits die farblich passen ist mir auch sofort aufgefallen.
AntwortenLöschenDiese Ausstellung würde mir bestimmt auch gefallen, ich liebe sowas. Und an die Dali Lippen kann ich mich in den Parfümerien sehr deutlich erinnern.
Gute Nacht, liebe Grüße
Ich habe eben erst meinen letzten Rest "Dali Laguna" versprüht. :-) Schade eigentlich. Das glaube ich, ich glaube das sind "die selben", die auch bei Euch in Wien die "Frida Kahlo Ausstellung" gemacht haben, von der Du uns berichtet hast.
LöschenBG Sunny
In der Ausstellung war ich auch, wirklich sehr nett. Und ja, die VR-Tour war das Highlight der Show und wir hätten sie fast verpasst, weil sie etwas doof direkt am Ausgang platziert war.
AntwortenLöschenHallo, schön, dass Du mal wieder rein schaust. Na, das sind wir ja jetzt schon zwei verlässliche Quellen, denen die Ausstellung gefallen hat. Dass die Leute die VR-Tour beinahe übersehen hätten, ist mir auch schon zu Ohren gekommen. Deshalb wars mir auch eine Erwähnung wert.
LöschenBG Sunny
Wie schön, dass Ihr Spaß hattet. Ich wusste nicht, dass "Über den Dächern von Nizza" von Hitchcock ist. Wir neulich geguckt, ob der irgendwo gerade zu sehen ist, weil ich Lust darauf hatte, war er aber leider nicht.
AntwortenLöschenVon Dali bin ich kein Fan, trifft meinen Geschmack nicht.
Diese virtuellen Ausstellungen sind schon wahnsinnig aufwändig gemacht. In Hamburg gibt es ab April eine neue zum Hafen: Port Lumieres. Die kann ich mir vorstellen, zu besuchen. Vielleicht beim nächsten Bloggerinnentreffen in Hamburg.
LG Ines
Ach, gibts ein Bloggerinnentreffen in Hamburg? Planst Du was? Die ü30Bloggerinnen waren sich einig, dass es mal wieder was geben sollte. Nur der Standort war noch nicht geklärt. Wie lange geht denn die Ausstellung bei Euch? Vielleicht sollte ich mal auf Tour gehen, Hamburg, Mannheim, München und Wien.
LöschenÜber den Dächern von Nizza kann man bei Amazon streamen und bei YouTube ist er auch verfügbar. Vielleicht guckst Du nochmal?
BG Sunny
Nein, ist nichts konkret in Planung, aber ich treffe mich ja gerne mal mit Nicole, Sabine und Fran in Hamburg - an sowas dachte ich dabei.
LöschenDas wird ein dauerhaftes digitales Kunstzentrum, läuft also nicht weg.
Na da gucke ich nochmal, vielleicht hatte mein Mann keinen guten Klickfinger.
Ich mag solche Ausstellungen. Aber man muss sich schon vorher damit auseinander setzen. Nicht verstehen kann ich, dass anscheinend wild fotografiert wird, obwohl das verboten ist. Bei der Bangsy-Ausstellung in Hamburg war es ausdrücklich erlaubt.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sabine
Ich habe keine Ahnung, ob das Schild sich tatsächlich auf die Ausstellung bezog, oder ob "man" vergessen hatte es abzunehmen und dass es eigentlich von der Philharmonie aufgehangen worden war.
LöschenIch habe mir einfach nicht vorstellen können, dass es OK geht, wenn man "echte Dalis" fotografiert und ins Netz stellt. Womöglich noch im Rahmen einer Kooperation.
BG Sunny
Salvador Dalí ist eine der originellsten, innovativsten und berühmtesten Figuren der Kunstgeschichte, sein persönliches Verhalten bleibt bizarr und absolut faszinierend. Aber auch inspirierend. Ich mag nicht alle seine Werke, aber seine Geschichte fasziniert mich. Ich würde auf jeden Fall gerne zu einer solchen Veranstaltung gehen. Vielen Dank fürs Zeigen, für die Kritik und für die Tipps!
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Claudia
Das schöne an eine Künstler ist ja, dass er sich die Freiheit nimmt alles zu erschaffen, was er sich ausdenkt. Und nicht nur das, was sich verkauft. Und es gehört zu eigenwilligen Menschen auch oft ein eigenwilliges Verhalten. Bizarr trifft es vermutlich sehr gut. Wer könnte also besser einen bizarren Traum für einen Film gestalten?
LöschenIch kann es Hitchcock nicht verdenken, dass er ihn engagieren wollte.
BG Sunny
Auch wenn Dali nicht so meins ist (und seine umstrittene Persönlichkeit schonmal gar nicht!), klingt das nach einer tollen und spannenden Ausstellung. Bin mir allerdings nicht so sicher, ob ich das mit der virtuellen Realität auf die Reihe kriegen würde, ich bin eher zu doof für sowas :-DDDD Bilder anschauen, die an der Wand hängen, krieg ich grad noch hin, hihi.
AntwortenLöschenGroßes Kompliment an deinen auf das Plakat abgestimmten Look, tolle Farben!
Liebe Grüße, Maren
Ich war bei Dali ziemlich "blank", kannte nur die zerlaufenen Uhren, die Augen und den Mund als häufig wiederkehrende Elemente seiner Kunst. Umstrittene Persönlichkeit? Keine Ahnung. Ist mir noch nie was zu Ohren bekommen.... Ah ja. Ein Verrückter, ein Größenwahnsinniger, da gabs im 20. Jahrhundert ja einige.
LöschenIch hatte auch noch keine Erfahrung mit einer virtuellen Brille. Deshalb auch der Hinweis es zwei Mal zu machen, dann hat man sich schon mal dran gewöhnt und kann sich mehr aufs sehen der Eindrücke konzentrieren.
BG Sunny
Die Ausstellung würde ich eher nicht besuchen, aber ich finde es wunderbar, dass sie Euch so gut gefallen hat. Und dass Du Dein Outfit zum Plakat gestaltet hast, finde ich besonders großartig. Ganz verstanden habe ich nicht, worum es eigentlich geht, aber anscheinend ist immersive Kunst ein Teil der Ausstellung. Das finde ich schon spannend. Gab es letztes Jahr in der Hypo Kunsthalle zur Flower-Ausstellung auch und hat mir gut gefallen. Ist ein neuer Trend in der Kunst und macht vielen Spaß.
AntwortenLöschenHerzlich,
Sieglinde
Warum würdest Du die Ausstellung nicht besuchen?
LöschenSchade, dass ich nicht vermitteln konnte, was der Sinn der Ausstellung zu sein scheint. Ich kann ja auch nur spekulieren.
Kernpunkt ist wohl die Traumszene aus dem Film Spellbound. Hitchcock hat Dali gebeten die "Szenerie" das Traums zu gestalten und die Kulisse zu schaffen. Hitchcock wollte einen möglichst realistischen aber doch erkennbaren Traum zeigen. Der musste so abgefahren sein, dass da eine psychologische Traumdeutung möglich aber die Filmzuschauer nicht ganz verschreckt werden.
Da so eine Filmszene wohl für eine Ausstellung etwas wenig Fleisch bietet, gibt es eben Infos über und Exponate von Dali.
Die Bühne im Gasteig ist wohl eben so groß, dass man die Kulisse der Traumszene und erscheinende Exponate wirklich aufbauen kann.
Im Traum ist ja vieles möglich. Eben ist man noch wach und plötzlich gleitet man übers Meer, steigt auf in die Wolken am Himmel, durchwandert Höhlen, trifft Personen. Alles wirkt logisch, obwohl es unrealistisch ist. Deshalb ist die virtuelle Wanderung vermutlich für die meisten ein Highlight.
Ich hoffe, ich konnte es etwas besser erklären.
BG Sunny
Danke für Deine ausführliche Antwort, liebe Sunny.
LöschenDali ist leider generell nicht so mein Fall und Film auch nur begrenzt. Ist halt auch Geschmackssache.
Das wichtigste ist ja, dass es Deiner Cousine und Euch gefallen hat und ihr eine gute Zeit miteinander hattet. Und das sieht man!
Herzlich,
Sieglinde
I'm sure your cousin will love it! Thank you for sharing this lovely gesture. I just shared a new post on my blog. Let me know your views about it.
AntwortenLöschenIch finde es sehr cool, dass Ausstellungen nicht nur Ausstellungen sind. gerade für jüngere Menschen ist das dann oft ein Anreiz zu gehen. Du hast den Farbschalmatch mit deiner Jacke bei der Cousine übersehen oder habe ich es überlesen?
AntwortenLöschenEine schöne Idee, dass du es verschenkt hast. Toll finde ich übrigens auch geführte Ausstellungen, wenn der Vorführende es launig macht.
Und nein, ich war leider schon länger nicht mehr in München.
Liebe Grüße
Nicole