Die schönen Seiten des Älterwerdens
Es gibt sie, die schönen Seiten des Älterwerdens. Allerdings muss man da einfach etwas differenzierter hingucken. Das Leben zeigt Dir andere Facetten, wenn Du älter wirst. Deine Einstellung verändert sich, Deine Werte verändern sich, Deine Erinnerungen verklären sich. Das sind die schönen Seiten des Älterwerdens.
Unabhängig davon ist die schönste Seite am Älter werden, ganz einfach die Tatsache, dass Du noch lebst. Dass Du Dein Leben lebst, genießt und soweit überlebt hast. Bestes Beispiel ist hier der gute, alte Keith. Ein ungestümer Geist in einem gealterten Körper.
Als Kind und auch später noch war ich super ungeduldig. Es konnte mir alles nicht schnell genug gehen. Wahrscheinlich bin ich deswegen auch so schnell und so groß gewachsen. Wann gibt’s Kastanien, wann kann ich endlich Schlitten fahren? Wann ist Weihnachten? Wann habe ich endlich Geburtstag? Wann ist Ostern? Wann können wir baden gehen? Wann sind Ferien, wann ist Freitag, wann bin ich mit der Schule fertig? Wann? Wann? Wann?
Ich habe viel zu viel Zeit mit warten auf… verplempert, anstelle einfach zu tun, was gerade ansteht. Jahrelang saß ich auf gepackten Koffern. Emotional. Das Ende des Studiums. Der neue Mann. Die nächste Party. Das nächste Livekonzert. Der neue Job. Das erste Kind. Ich fragte mich viel zu oft. Das war es jetzt? Das kann es nicht gewesen sein. Da muss noch was aufregenderes, was besseres, was cooleres, was größeres kommen.
Es ist doch schließlich MEIN Leben. Es muss bunt sein, aufregend und spannend wie ein Zirkus im Sommer. Ich habe ein tolles, spannendes, aufregendes Leben verdient. Gemessen an meiner Ungeduld habe ich lange, viel zu lange gebraucht um zu erkennen, dass man selbst das Leben gestalten UND leben muss. Sonst passiert es nur. Und die Jahre rauschen durch.
Ob es nun an meinem Mann und meiner Liebe zu ihm liegt, oder ob ich mit den Jahren einfach vernünftiger geworden bin. Ich weiß es nicht. Seit ich 40 bin, bin ich lange nicht mehr so ungeduldig. Ich genieße das Leben. Ich treibe dahin, die Sonne scheint mir auf den Pelz und das Leben trägt mich. Mein Sohn ist aus dem Gröbsten draußen und mein Vater ist noch soweit fit, dass ich dort nicht schon wieder in der Verantwortung stehe.
Ich mache nur noch, worauf ich Lust habe. Ich war in meinem Leben schon so viel unterwegs, dass es eigentlich für 2 oder sogar 3 Leben reicht. Da draußen ist nichts, was mich „GANZ“ machen würde. Alles, was ich erlebt habe, macht mich zu dem, was ich bin. Und ich glaube, der eine oder andere Holzweg ist einfach heilsam und schärft den Blick. Dieses Wissen. Das Wissen um „wer bin ich“, „wo stehe ich“, „wohin gehöre ich“, „was will ich“ umreißt für mich das „Älter sein“. Wenn man mit diesem Wissen zufrieden ist, hat man mit der „jungen Frau“ abgeschlossen und kann sich als „Frau mittleren Alters“ darauf freuen eine „alte Frau“ zu werden.
In diesem Sinne, ich wünsche uns allen viel Spaß und Genuss beim Älterwerden. Kommt mir gut durch den Samstag und lasst es Euch gut gehen
Sunny
Wer noch mehr über
die schönen Seiten den Älterwerdens
wissen möchte, guckt einfach bei den Teilnehmerinnen dieser Blogparade von Ines Meyrose vorbei.- Sonntag 17. September 2017 meyrose – fashion, beauty & me
- Montag 18. September 2017 Zeitlos Bezaubernd
- Dienstag 19. September 2017 Sabine Gimm
- Mittwoch 20. September 2017 Oceanblue Style
- Donnerstag 21. September 2017 Happyface313
- Freitag 22. September 2017 Fran-tastic
- Samstag 23. September 2017 Sunny’s side of life
- Sonntag 24. September 2017 acht stunden sind kein tag
Weiter ging es am 2. Oktober bei Claudia, ebenfalls mit einem ganz wunderbaren Beitrag.
"Unabhängig davon ist die schönste Seite am Älter werden, ganz einfach die Tatsache, dass Du noch lebst. Dass Du Dein Leben lebst, genießt und soweit überlebt hast." - sehr schön mit wenigen Worten zusammengefasst.
AntwortenLöschen"Ich habe ein tolles, spannendes, aufregendes Leben verdient." - richtig!!!
Dein "Lebensbericht" liest sich sehr schön und auch ich werde an dieser Blogger-Aktion teilnehmen. Leider habe ich diese erst zu spät entdeckt, sonst hätte ich einen Post schon online - dieser wird dann wohl nächste Woche auf meinem Blog erscheinen.
Vielleicht interessiert es ja sogar die ein oder andere "Bio-Frau", wie ich als Transe das Älterwerden wahrnehme und was ich alles mit den letzten Jahre verbinde. Ich finde dieses Thema sehr spannend.
Bis dahin...
Jennifer
https://jennifer-femininundmodisch.blogspot.de/2017/09/unterwegs-vogtlandmuseum-teil-2-galerie.html
Bio-Frau. Kicher. Unbedingt. Egal ob Mann, Frau oder wie Du sagst "Transe", mich interessiert bei jedem Menschen, wie er das Älterwerden empfindet und freue mich, wenn er über die schönen Seiten davon berichtet.
LöschenLG Sunny
"Bio-Frau. Kicher." - ich weiß, klingt etwas seltsam, aber so betiteln wir Transen (zum Teil) euch Frauen. Wir nennen uns ja selbst gern Frauen, sind aber eben keine richtigen...eben nicht von Geburt an. Und um damit "Verwechslungen" vorzubeugen, setzen wir ein "Bio" davor.
LöschenLG
Jennifer
Hallo Sunny,
Löschenda wollte ich dir erst noch den Link zum Blog-Beitrag schicken, da hast du schon einen Kommentar hinterlassen. Danke für deine sehr passenden Worte...;-) !!!!!
Kannst du meinen Blogbeitrag bitte hier noch verlinken - dankeschön!
LG
Jennifer
Liebe Sunny,
AntwortenLöscheneine schöne Vorstellung, sich zurücklehnen und das Älter werden genießen. Der schließe ich mich an. Ich merke auch, dass das Leben an vielen Tagen an mir vorbeigerauscht ist, weil ich so viel - zu viel - auf einmal wollte. Ein toller Post, dem ich in ganz vielem zustimme.
Liebe Grüße und schöes Wochenende
Sabine
Interessant, gell, dass einem das mit dem "Rauschen" erst auffällt, wenn man sich mal "raus nimmt", "zurücklehnt" und sich "beobachtet". LG Sunny
LöschenDas Gefühl, genug unterwegs gewesen zu sein, kennen ich ehrlich gesagt nicht. Ich erwarte nicht, dass mich das unterwegs-sein "ganz" macht. "Ganz" bin ich längst. Aber ich genieße es ohne Ende, neue Dinge zu sehen, zu erleben und zu genießen. Ich bin viel zu neugierig, um mich jetzt schon zurückzulehnen. Das mache ich, wenn ich 80 bin. Oder 90. Oder so ;-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Fran
Das Wort unterwegs sein wird hier für ausgehen verwendet. Die selbe Stadt, die selbem Clubs, die selben Leute.
LöschenNeue Dinge zu erleben ist damit nicht gemeint gewesen.
Ich muss nicht mehr täglich oder mehrmals wöchentlich "nachts unterwegs" sein.
LG Sunny
Hallo Sunny,
AntwortenLöschenhast Du super auf den Punkt gebracht. Seit ich 40 war, bin ich für jedes Jahr ruhiger und entspannter geworden. Jetzt mit 50 bin ich schon fast relaxt. Ich war nie so auf "Trebe "wie Du ( liegt auch an meiner Kindheit, oft umgezogen und dann willst DU das umher reisen nicht mehr, nur noch ankommen), aber auch ein sehr ungeduldiger Mensch und auch oft mit dem Kopf durch die Wand. Mittlerweile bin ich zahm geworden, aber trotzdem noch neugierig. Seit zwei Tagen habe ich eine Nähmaschine und ich bin am schimpfen wie ein Rohrspatz, weil ich mich echt dämlich anstelle mit dem einfädeln, aber ich bleibe dran und früher hätte ich schon längst das Ding in die Ecke geschmissen :-) besuche auch ein Kurs und finde hoffentlich noch die Handfertigkeit zu der Nähmaschine. DIe Hoffnung stirbt zuletzt :-)
LG Andrea
Ruhiger geworden bin ich ebenfalls. Trotzdem hat mich das Leben im, Griff. Kein Stillstand. Das ist gut so :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße Sabine
"Die schönste Seite am Älter werden ist ganz einfach die Tatsache, dass Du noch lebst". Da gibt's nix hinzuzufügen. Einfach auf den Punkt. Toller Satz. Unterschreibe ich mit drei Ausrufezeichen!!!
AntwortenLöschenIch glaube auch nicht, dass da draußen etwas ist, das mich GANZ macht. Das kommt aus mir selbst, und deshalb verändere ich mich auch nicht durch "draußen", Reisen, Erlebnisse, Partnerschaften etc., sondern, weil und wenn ich dazu bereit und aufgeschlossen bin.
Das pausenlos unterwegs sein (ausgehen) hab ich schon mit Ende 20 nicht mehr so gehabt. Auf die Ruhe und Entspanntheit warte ich jedoch immer noch. Besonders wünsche ich mir mehr Geduld (ich kann das 1:1 nachvollziehen, wie Du Deine Kindheit und Jugend beschreibst). Hat bisher leider noch nicht wirklich hingehauen... :-)
Liebe Grüße, Maren
Wann, wann, wann ... so war ich auch. Das kann ich so gut nachfühlen und es fühlte sich nie gut an. Ich bin so froh, dass das irgendWANN aufgehört hat. Ich frage mich gerade, wann es aufgehört hat. Ich weiß es nicht. Ich glaube 2003/2004 nach einschneidenden Erlebnissen mit Anfang 30.
AntwortenLöschenDanke für Deinen schönen Beitrag zur Blogparade!
Liebe Grüße
Ines
Stimmt mit warten habe ich auch schon einiges an Zeit verbracht. Allerdings habe ich schon als unsere Kinder sehr klein waren mit der Zeit Tetris gespielt. Ganz mit dem Gedanken was könnte ich jetzt noch erledigen , was passt in das aktuelle Zeitfenster ? Ich muss gestehen Zeit verschwenden mag ich gar nicht. Von daher lebe ich schon sehr bewusst. Selbst dem Gras beim wachsen zu zu sehen ist eine bewusste Zeit für mich geworden .
AntwortenLöschenLG heidi
Mit meinem Älterwerden haben sich viele Dinge geändert, genau wie du bin ich schon immer sehr ungeduldig gewesen und das hat sich bis heute noch nicht geändert. Ich bin immer noch ziemlich umtriebig und ungeduldig.
AntwortenLöschenLG Petra
Ja das ist so eine Sache mit dem Warten auf irgendwie was, das hast du schln beschrieben. Auch so ein Vorteil des Älterwerdens, das zu durchschauen....Liebe Grüße von Sabina
AntwortenLöschenUnterschreibe ich alles, liebe Sunny! Und ich glaube, es ist eine gute Sache HEUTE älter zu werden, wo wir's uns gleichzeitig auch erlauben dürfen, nicht wie alte Muttchen herumgehen oder herumsitzen zu müssen. WIr dürfen immer noch auf Rockkonzerten ausflippen, wenn uns danach ist. Oder mal die Madame rauskehren.Dürfen das Gefühl haben, uns selbst gefunden zu haben und trotzdem noch experimentieren. Geduldig bin ich übrigens immer noch nicht, wenngleich es vielleicht schon ein bisserl besser ist als früher. Aber ich warte z.B. sehnsüchtigst auf das Ende meiner Berufszeit...
AntwortenLöschenHerzliche Herbstsonntagsgrüße aus Rostrosenhausen,
Traude
PS: Zu deiner Frage in meinem Schottland-Post: ich bin knapp größer als 1,40 :-)- an richtig guten Tagen sind's sogar 162 cm ... Gegen einen 195-Lackel sehe ich also auch im wahren Leben ein bisserl nach Zwergerl aus. Die Schotten, die wir in echt gesehen haben, waren genauso klein oder groß wie die Leute hier. Ich kann dir Schottland nur empfehlen - aber Regenfestigkeit schadet nix. Bei meiner ersten Reise nach Schottland gab's an fast jedem Tag Regen (mit zwei Ausnahmen), mal kürzer, mal länger, mal ganztags...
Hi Sunny, da kann man sich und Deine Entwicklung nur einmal mehr als sehr beispielhaft sehen! Mir fällt am Älterwerden insbesondere auf, dass ich immer noch glücklicher und zufriedener werde. Danke für den tollen Post.
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Rena
www.dressedwithsoul.com
Echt wunderschön...
AntwortenLöschenHui, und ich dachte, ich sei "altersweise", habe in Deinem Beitrag jedoch - absolut und nur im positiven Sinne! - meine Meisterin gefunden. Wunderbar geschrieben und sehr klug!
AntwortenLöschenZudem bezeichne ich mich auch immer als "ungeduldig", aber auch hier hast Du mir in der Beschreibung Deiner Person von früher, die Butter vom Brot genommen. Okay, soooooo ungeduldig war ich im Vergleich zu Dir dann wohl doch nicht. ;) Dennoch ...
Liebe Grüße
Gunda
Liebe Sunny,
AntwortenLöschentoll hast du das beschrieben. Ich glaube auch das die erste Hälfte im Leben viele Aufgaben parat hat. Ab 40 wird man schön langsam ruhiger und ich denke, dass wird immer besser :-)
GLG Natascha
Ein schöner Post über die positiven Seiten des Älter werdens liebe Sunny. Und der wichtigste Punkt: ja, wir leben noch. Altersmäßig hat mein Vater, den Geburtstag den ich im September feiern durfte nicht mal erreicht. Sein Leben war geprägt von Arbeit, Krieg, Gefangenschaft, sparen für das eigene Haus und Krankheit. So war das bei vielen Leuten seiner Generation. Das Leben genießen oder Spaß haben, kam bei vielen selten bis gar nicht vor. Bei allen Verpflichtungen im Alltag, das Leben zu leben und nicht an sich vorbei rauschen zu lassen, da bin ich ganz bei dir. Und auch das sich die Sicht darauf mit dem Älter werden verändert. Wenn man sich das Warten auf irgendwas abgewöhnt, erübrigt sich auch die Löffelliste ;). Liebe Grüße und ein entspanntes Wochenende Ursula
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