"Twenty twenty-two" Der bemerkenswerteste Film aus 2022 - Elvis
Im letzten Jahr lief ein Film über Elvis in den Kinos dieser Welt. Ein Film über den King of Rock'n Roll, über einen Superstar. Ein Superstar der bereits 1977 verstorben ist. Ein Film über berühmte Personen ist immer schwierig, zumal wenn deren Wegbegleiter oder Fans noch am Leben sind. Wird so ein "Biopic" einer Person gerecht, kann es das überhaupt?
Elvis aus dem Jahr 2022 gehört definitiv zu den aufsehenerregendsten Filmen
aus dem vergangenen Jahr. Für mich ist es tatsächlich der bemerkenswerteste.
Am Silvesterabend haben wir ihn gemeinsam mit meinem Pa gesehen, der
ein großer Elvis, Rock'n Roll und auch Rhythm & Blus Fan ist. Anfang
Dezember habe ich mit ihm erst eine Radiosendung gestaltet und moderiert (Papas Musikbox auf Spotify), ich habe mein ich schon davon berichtet. Der Silvesterabend war
tatsächlich ein würdiger Termin für einen solch großartigen Musiker.
Elvis und die Musik
Für einen Musikfan - vor allem bluesbasierter Musik - wie mich, ist Elvis
sowas wie das Salz in der Suppe. Er lief bei meinen Eltern so lange ich
denken kann. Seinen Todestag 1977 habe ich tatsächlich noch im Gedächtnis,
ich war mit meiner Ma in München, als wir es dort auf einer Tageszeitung
lasen. Jeder war total schockiert.
Ich muss sagen der Film, sein Aufbau und die Umsetzung haben mich
tatsächlich mehr begeistert, als ich es zuvor gedacht hätte. Elvis brachte
Rythm and Blues, Gospel und Country zusammen. Ein absolutes Novum. Das hatte
man Mitte der 50er Jahre nicht gekannt, im weißen Amerika. Uns allen kam und
kommt dabei zugute, dass Elvis in sehr ärmlichen Verhältnissen in einer
"schwarzen" Gegend der Stadt Memphis/Tennessee aufgewachsen ist, umgeben von
Blues und Gospel.
Elvis musikalische Wurzeln
Er trieb sich mit "schwarzen" Jungs herum, hörte dort Arthur "Big Boy" Crudups "That's All Right", Elvis erste Single war ein Cover davon. Elvis schlich sich in "schwarze"
Gottesdienste, wo er z.B.
Willie Mae „Big Mama“ Thornton
singen hörte. Und was meiner Meinung nach viel wichtiger ist, er spürte
diese Musik - eine Musik die Körper und Geist erfüllt. Ich finde diese
Filmszene absolut umwerfend. Ich bekomme jedes Mal eine Gänsehaut, wenn ich
sie sehe und höre. Es ist dieses Gefühl, das
Goodbye June in ihrem Song "Three Chords"
beschreiben.
Natürlich ist diese natürliche "Körperlichkeit" bei weißen wie schwarzen
Menschen gleich gut angekommen. Ich bin sicher Elvis zu lieben, hat nichts
mit der eigenen Hautfarbe zu tun, eher ob man selbst offen ist und sich
seines Geistes und seines Körpers bewusst ist. Gerade bei "weißen"
Politikern und den damaligen Fernsehstationen ist Elvis "Körperlichkeit"
aber nicht gut angekommen.
Schön finde ich auch, dass gezeigt wird, wer die wirklichen Mütter und
Begründerinnen des Rock'n Roll sind, die Elvis und die damalige Musikszene
in "Handy Club" in der "Beale Street" beeinflussten und inspirierten. Es
waren nicht nur ältere Männer wie Arthur "Big Boy" Crudup, Freunde wie
B.B. King und Fats Domino oder auch Little Richard, es waren Willie Mae „Big Mama“ Thornton (ihre Version von Hound Dog) und
Sister Rosetta Tharpe (Peace in the Valley).
Hallelujah.
Wer mag, liest hier mehr zu: The Mothers of Rock'n Roll / Blogpost aus 2018
Elvis politisches Statement
Neben Elvis musikalischen, schwarzen Wurzeln hat der Film für mich aber
tatsächlich noch eine weitere, größere und vordergründig politische Aussage.
Elvis wollte 1968 ein Comeback. Ein musikalisches. Er war wohl so wenig
überzeugt wie ich, dass sein Manager sein Bestes im Sinn hatte. Der wollte
Weihnachtslieder im Strickpulli. Das wollte Elvis nicht. Und die
Produzenten Steve Binder und Bones Howe halfen ihm dabei.
1968 wurden Dr. Martin Luther King Jr. erschossen und Bobby Kennedy tötlich
angeschossen. Auch wenn Elvis nie für politische Stellungnahmen oder ein
entsprechendes Engagement bekannt wurde, heißt das nicht, dass ihn solche
Nachrichten nicht mitgenommen haben.
Und so wurde für die Sondersendung, das Comeback, das Weihnachten 1968
ausgestrahlt werden sollte ein Song geschrieben, der sich auf
Martin Luther Kings Rede aus 1963 stützt. Dessen Rede beim Marsch auf Washington am 28. August 1963 ist
legendär. "I have a dream", rief Martin Luther King damals. Es war der Traum
von Freiheit, Gerechtigkeit und gleichen Rechten für Schwarze und
Weiße.
Tatsächlich hat Elvis danach nie mehr live gesungen, deshalb ist es auch den
wenigsten bekannt. Und über dessen Hintergründe erst recht nichts. Schön,
dass der Film das nun für uns alle geändert hat. Traurig aber, dass sich in
den letzten 50!!! Jahren nicht viel verändert hat.
Der Film und die beiden Hauptdarsteller
Tom Hanks fand ich in seiner Rolle als Elvis Manager tatsächlich wieder
großartig, er hat Elvis Manager überzeugend gespielt und absolut
glaubwürdig verkauft. Ein echter "Snow Man", wie es sich gehört. Es ist
wirklich überraschend, wie wandelbar er ist.
Austin Butler war für seine Hauptrolle in Baz Luhrmanns „Elvis“ für einen
Golden Globe nominiert – und hat diesen auch gewonnen. Zurecht wie ich
finde. Es war eine riesen Herausforderung so einen bedeutenden Musiker zu
verkörpern. Austin singt selbst. Und das wirklich gut.
Austin Butler bedankte sich bei der Verleihung am letzten Dienstag für die
Unterstützung von Elvis Tochter Lisa Marie und ihrer Mutter Priscilla, die
diese ihm in Vorbereitung auf seine Rolle gewährten.
Lisa Marie Presley (+54) ist am 12. Januar 2023 verstorben. So wie auch
der kanadische Schlagzeuger Robbie Bachman und der Gitarrist Jeff Back
(+78) in der vergangenen Woche. "Vielleicht braucht Jeff Beck einen
Schlagzeuger!", schreibt der Rolling Stone. Es war eine traurige Woche.
Und: Tatjana Patitz (+56). Supermodel der 80er Jahre. Brustkrebs. Tod.
Passt auf Euch auf. Lasst es Euch gut gehen und bleibts ma gsund
Sunny
Guten Morgen Sunny, ich habe den Film noch nicht gesehen. Das möchte ich noch nachholen.
AntwortenLöschenEinen guten Wochenanfang wünsche ich Eir, liebe Grüße Tina
Ohhh, wie schön. Großer Elvis! Der Film ist bereits in meinen Plänen! Trotzdem danke für die Informationen und für die tolle Bewertung!
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Claudia
Das war wirklich ein ganz toller Film. Ich konnte ihm im Kino sehen, mit dem entsprechend Sound! Wirklich ein Erlebnis :)
AntwortenLöschenPersönlich fand ich es nur schade, dass seine Zeit in Deutschland nur so kurz eingebunden war - immerhin war er in meiner Heimat stationiert. Aber gut, das ist vielleicht für ein internationales Publikum nicht von Bedeutung.
Elvis war natürlich in meiner Jugend immer präsent. Er hat tatsächlich damals für mich Amerika verkörpert in seiner besten Variante von Kreativität und Freiheit. Ich habe viel AFN (American Forces Network) gehört damals, denn unsere Sender waren noch recht verschnarcht. Toll, was er für die Musik und die Gesellschaft in Bewegung gebracht hat, und dass Dich der Film so beeindruckt hat.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sieglinde
wenn es sich ergibt werde ich ihn gucken.
AntwortenLöschenMal gucken.
LG Heidi
Ich gestehe, dass ich Elvis als Sänger und Person nie viel abgewinnen konnte. Außer dass er in Bremerhaven war(fehlt im Film) und meine Ex-Kollegin beinahe zärtlich von ihm schwärmt.
AntwortenLöschenZum Film bin ich gekommen wie die Jungfrau zum Kinde: Im Flugzeug.
Und ich fand den Film und seine Geschichte super umgesetzt und dargestellt. Dadurch hat sich auch meine Meinung zu ihm sehr gewandelt. Denn wie bei Whitney ist die Geschichte hinter dem Star traurig. Einfach traurig.
Schauspielerisch haben Tom Hanks und der Hauptdarsteller es phantastisch gemacht und darum ist der Film supersehenswert
Einen schönen Dienstag
Nicole
den film hab ich nicht gesehen - nach dem, was du erzählst, eigentlich schade.....
AntwortenLöschenaber neulich sah ich eine 1,5 stündige arte-doku über elvis - die war richtig gut! in der aussage wie dieser spielfilm, aber eben nur mit originalmaterial.
und über elvis selbst: phantastische stimme, blues im blut und unfassbar schön!
vivienne, tatjana, jeff, lisa-marie....... seufz. könnten mal ein paar von den landplagen ins gras beissen zur abwechslung.....
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