[Paros] Auf dem Weg nach Mykonos
Paros? Warum jetzt auch noch Paros? Es sollte doch um Mykonos gehen. Wie ich schon mehrfach geschrieben habe, waren wir im September 1993 nicht nur auf Mykonos sondern auch auf Korfu und zwei weiteren Kykladen Inseln. Bevor wir also von Korfu aus über Athen nach Mykonos gelangten, hatten die Götter auch noch Paros gesetzt. Deshalb gibt es hier heute also meine Eindrücke von Paros.
Wir hatten kurz vor Abflug noch mit einem anderen, befreundeten Pärchen ausgemacht, dass wir die zweite Hälfte unseres Urlaubs mit ihnen verbringen würden. Ihr Reiseziel waren die Kykladen: Paros, Mykonos und Santorini. Das traf sich durchaus gut, sonst hätten wir wohl einfach die 2 Wochen auf Korfu abgehangen.
Dritte Station Paros
Die nächste Station nach Korfu und dem unsäglichen Busbahnhof bei Athen war für uns dann also Paros, eine der bekanntesten und die drittgrößte Kykladen Insel. Nachdem uns der Taxifahrer also wie gewünscht ganz früh am Morgen des 9. September 1993 (quasi genau vor 31 Jahren) in Piräus am Hafen abgesetzt hatte, besorgten wir uns zunächst eine Deckpassage nach Paros und dann auch gleich noch einen Inlandsflug mit Olympic Airways, um am Ende des Urlaubs schneller von Athen nach Korfu zu gelangen. Den Flug hatten wir zeitlich so gewählt, dass wir auf alle Fälle rechtzeitig zu unserem Pauschalflieger wieder zurück auf Korfu sein würden.
Anreise Paros: vor 30 Jahren
Damals konnte man nur von Piräus aus mit den Fähren nach Paros gelangen. Heute gibt es im Osten von Athen auch noch einen Fährhafen. Wie meine Recherche ergeben hat, gibt es aktuell scheinbar auch keine Direktverbindung nach Paros mehr. 1993 gab es zwar schon 4 Jahre lang einen "nationalen" Flughafen, aber keinen internationalen. Man hat Paros damals also nur von Athen aus anfliegen können, oder eben eine Fähre nehmen. Der "neue" internationale Flughafen wurde erst 2016, also eigentlich sehr spät eröffnet.
Anreise Paros: heute
Ich zeige Euch hier drüber die Route, die wir 1993 genommen haben. Und drunter, wie man heute reisen müsste. Wenn man Google Maps Glauben schenken darf. Aber das müsste man noch genau recherchieren, wenn man wirklich per Schiff von Athen nach Paros fahren möchte. Heute müsste man wohl zuerst nach Tinos und dann über Syros nach Paros fahren. Was nahelegt, dass man den eben genannten Inseln auch gleich noch einen Besuch abstatten könnte. Ich bin mir nicht sicher, ob es solche hop-on-hop-off Tickets gibt. Das wäre natürlich eine feine Sache.
Flashback nach 1993
Wir sind am Nachmittag des 9. September auf Paros angekommen. Chris und ich haben dann erstmal ein Apartment mit zwei Zimmern und einem Bad für uns vier organisiert. Das war neu, hatte einen angemessenen Preis und war zentral gelegen. Was nicht heißt, dass mein angehender Maschinenbauingenieur nicht mit seinem Schweizer Taschenmesser eine Korrektur an den "falsch eingebauten" Riegeln der Fensterläden vornehmen "musste".
Am späten Abend... also OK...lt. griechischem Fährplan um 0:30 Uhr sollte die Fähre mit einer anderen Freundin und ihrem damaligen Freund auf Paros ankommen. Griechische Fahrpläne, egal ob Bus, Flugzeug oder Fähre sind was für Weicheier. Ein Zeitfenster von mehreren Stunden ist wohl eher die angemessene Bezeichnung. Und ja. Das war 1993. Aber ich glaube auch an dieser Stelle hat sich in 30 Jahren nichts verändert. Um 2:30 sind sie dann auch tatsächlich mit ihren großen Rucksäcken aus der Fähre gekommen und über den grell ausgeleuchteten Platz marschiert. Und wir saßen in der Kneipe gegenüber und haben entspannt gewartet.
"Wir treffen uns am 9. September um ca. 1 Uhr nachts, in Paros am Fährhafen". So lautete die Verabredung. Und das hat wirklich funktioniert. Da brauchte man auch kein Handy. Man vertraute einfach auf das Universum. Und hielt sich an getroffene Vereinbarungen. Wir waren schon da. Sie waren endlich da. Wir hatten ja auch schon ein Zimmer und in der Kneipe gabs kühle Getränke und sogar noch was zu Essen für die eben angekommenen. Und das Wichtigste: auch am nächsten morgen lachte die Sonne wieder vom blauen, griechischen Himmel. Was will man bitte mehr?
Ein fahrbarer Untersatz - das Essential für individuelle Griechenland Urlaube
Wie ich schon sagte, ohne individuellen, fahrbaren Untersatz kann man Griechenland nicht wirklich erleben. Und wenn man ein Zimmer in eine Hotelanlage bucht und nicht raus geht, erst recht nicht. Es gab - zumindest früher - immer günstige Busse, mit denen man eine Insel erkunden konnte, aber damit kommt halt nicht so ohne weiteres an die wirklich tollen Flecken einer Insel. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das heute recht groß anders ist.
Wir hatten auf Paros kein Moped oder Auto gemietet. Also sind wir zu Fuß in die Stadt gegangen oder wir sind zu den Stränden gefahren, die man mit den Ortsverbindungsbussen erreichen konnte. Die Latscherei in einer Gluthitze von der Haltestelle zum Wasser bzw. Strand war dann immer anstrengend genug. Wandern oder Radfahren? In Griechenland? Im Sommer? Für mich nicht wirklich eine Option.
Als ich den ersten Post über Mykonos schrieb, habe ich es schon anklingen lassen. Die Inseln in der Ägäis sind sich optisch sehr ähnlich. Weißgekalkte Häuser, immer gut sichtbar eine Griechische, blau-weiße Fahne, ein kleiner Stadtplatz mit einer Kirche, einem Kafenio mit Tavli (Blogpost) und reichlich Frappé. Rund um die eher steinigen Inseln das blaueste Meer, das man sich nur ausmalen kann. Wer auf dieses Flair Wert legt, ist mit einem klassischen, griechischen "Postkarten" bzw. Fotokalender immer gut beraten.
Guten Morgen Sunny, ich mag es auch gern Reisen in Reiseberichten nochmal zu erleben. 🤭
AntwortenLöschenDie Blumen sind wirklich fantastisch, da hast Du recht. Wir haben früher auch oft den Urlaub mit guten Freunden verbracht und ja auch ohne Handy klappten Verabredungen.😁
Es regnet hier bei 13 Grad, da macht Dein Post heute doppelt Freude.
Liebe Grüße Tina
Stimmt, Du hast uns ja auch schon Fotos von "solchen" Urlauben gezeigt. Wobei das immer auch ein bisschen gefährlich ist, wenn man so eng auf einander hockt. Aber man könnte ja auch getrennt was machen und wir hätten ja auch jederzeit wo anders hin gehen können, wenn Not "am Streit" gewesen wäre.
LöschenJooo. Hier regnet es auch. Seit Sonntag Abend. Gestern den ganzen Tag durch. Heute wars zumindest weitestgehend trocken und so um die 18 Grad am Nachmittag. Aber einen kalten Wind hatten wir.
BG Sunny
Schön, in den Sonnenschein, die Blumen und das blau-weiße Griechenland einzutauchen.
AntwortenLöschenJa, manchmal fragt man sich heute, wie wir damals überleben konnten 😂.
Kann aber nicht ganz wirkungslos gewesen sein.
Wir verbringen unseren Urlaub meist allein bzw. vorher mit den Kindern.
Liebe Grüße
Nicole
Was meinst Du mit "wirkungslos"?
LöschenIn den Zeiten, als noch niemand in meinem Umfeld Kinder hatte und wir uns quasi fast täglich irgendwie mit irgendwem unterwegs waren. See, Eislaufbahn, Skiberg, Kino, Disko, Biergarten und Kneipe. Dazu Grillen im Garten. Wenn man quasi zusammen lebt, ist es naheliegend, dass man auch miteinander verreist.
Seit mein Sohn auf der Welt war, sind wir auch zumeist mit ihm und den Großeltern verreist. Gerade in den 6 Jahren, in denen ich Alleinerziehend war, war es natürlich großartig, dass mein Vater mit dabei war.
Mein Sohn hatte Glück, er ist mit mir und mit seinem Vater, einem mit ihm befreundeten Paar und gleichaltrigen Kinder und den jeweiligen Großeltern verreist.
BG Sunny
Wie schön, so oldfashioned nach Griechenland zu reisen. Ich war ja vor 50 Jahren mit dem Wohnwagen da. War auch abenteuerlich und Deine Nostalgie-Reise erinnert mich auch an Vieles.
AntwortenLöschenIst doch auch schön, wenn was beständig ist wie Dein tolles Foto zeigt und das Kalenderblatt.
Ohne Handy, einfach mit universellem Vertrauen, das ging auf jeden Fall auch immer. Unser Auto wurde auch in einer kleinen Werkstatt repariert mit Mitteln, da hätten die Mechaniker in Deutschland nur mit den Schultern gezuckt und es nicht hinbekommen. Die findigen Griechen schon.
Schöne Reise....
Herzlich
Sieglinde
Wir haben das ja schon kurz angesprochen. Vor 50 Jahren. Da war ich 5. :-) 1974 war für die Griechische Geschichte und Politik ja ein ereignisreiches Jahr. Das Ende der Diktatur, der Putsch auf Zypern und die ersten demokratischen Wahlen im November. Das stelle ich mir allein schon aus diesen Gründen sehr spannend vor.
LöschenJooo. Auf der Peloponnes haben wir 1988 mal einen Kühler schweißen lassen.... Und 1995 hatten wir mal eine leere Autobatterie. Da kamen uns sofort 20 männliche Griechen jeglichen Alters zur Hilfe. :-)))) Mit Werkzeugkästen.
BG Sunny
Fantastisch, dass du, liebe Sunny, auf die Idee gekommen bist, Fotos aus Vergangenheit und Gegenwart zu zeigen. Umso fantastischer ist es zu sehen, dass die Pflanzen immer noch an der gleichen Stelle stehen und wie schön sie gewachsen sind! <3
AntwortenLöschenSehr interessant, etwas mehr über diese griechischen Inseln zu erfahren! Vielen Dank!
Liebe Grüße,
Claudia
Jupp. Ich konnte einfach nicht widerstehen und musste das Kalenderfoto einfach zeigen.
LöschenFreut mich, wenn Du da für Dich auch was rausziehen kannst, Claudia.
BG Sunny
Genau passende Zeitreise! Sonntag war hier nochmal brütend heißer Sommer, der abends in ein Gewitter überging, das seinen Namen verdiente und jetzt haben wir schöne Spätsommer-Frühherbst-Luft und ich kann wieder atmen :).
AntwortenLöschenLG Ines
Bei uns liefs mit dem Wetter ganz identisch ab. Aber bei uns ist es jetzt kalt. Und in den Bergen gibt es Schnee. Aber das fällt bei uns eigentlich fast jedes Jahr mit dem Ferienende zusammen. Soll ja schließlich keiner traurig sein und glauben, dass er was verpasst. :-)
LöschenJetzt heißt es wieder ein (Schul) jahr runterreißen und drauf warten, dass es endlich wieder Sommer wird.
BG Sunny
Das sind richtig schöne Erinnerungen. Irre, wie die Pflanzen gewachsen sind. Und manchmal fragt man sich, wie man früher ohne Navy und Smartphone zurechtkam.
AntwortenLöschenIn Griechenland war ich bisher einmal. Mit Mann und Kindern. Auf der Insel Kreta. Wir sind dort mit dem Bus zu bestimmten Zielen gefahren. Das klappte ganz gut.
Liebe Grüße
Sabine
Naja. Eigentlich müssten sie die Pflanzen in den vergangenen 31 Jahren schon 3 Mal zurück geschnitten haben. Schräger wäre es wohl, wenn sie heute "kleiner" wären als 1993. Man weiß ja auch nicht, wie alt die Aufnahmen aus dem Kalender sind. Vielleicht sieht die Ecke ja zwischenzeitlich auch ganz anders aus.
LöschenJa, die Vorstellung mit einer Landkarte und einem Münzfernsprecher zurande kommen zu müssen... wäre tatsächlich spannend. Wir können das noch.
Hmmm. Kreta ist Kreta. Reiner Zufall, dass die da griechisch sprechen und dass es zu Griechenland gehört. Ich denke bis 1900 gehörte es zur Türkei. Etwas später wurde es mit Griechenland vereinigt.
Die Minoische Kultur dort wurde von der Mykenischen abgelöst. Erst dann kamen die antiken Griechen, später die Römer und dann sehr lange die Osmanen.
Es ist wohl wie mit den Germanen im Norden und den Kelten bei uns im Süden. Wir haben zwar die selbe Sprache aber genetisch nur bedingt die selben Wurzeln.
BG Sunny