[Allerhand Durcheinand] Oktober '24 #2

 

Gelerntes im Oktober

Tatsächlich hab auch ich im Oktober einiges gelernt, was ich mir zu dem auch merken konnte.

Kraniche

Es war der 20. Oktober, kurz vor 21 Uhr. Ich saß vor der Haustür um den Göttern ein Rauchopfer darzubringen. Da hörte ich es plötzlich. Es klang wie schreiende Gänse oder Enten, denen jemand den Hals umdreht. Das einzige Geflügel in meiner Nähe, sind die Laufenten in Nachbarsgarten. Aber selbst wenn da ein Marder oder Fuchs zugange gewesen wäre, war es dafür fast noch zu früh und außerdem hielt das Wehklagen schon über mehrere Minuten bei gleichbleibender Intensität an.

Also machte ich mich auf den Weg, hinaus auf die Straße. Aber es war einfach nicht zu orten, wo das Geschrei herkam. Ein Nachbar, der gerade heim gekommen war, hörte es auch, war aber genauso ratlos wie ich. Und plötzlich ebbte der Lärm ab und es war wieder still. Ich ging nach Hause zurück.

Am nächsten Tag berichteten sie dann im Radio darüber, dass die Kraniche 2024 ihre Flugbahn geändert hätten und in diesem Jahr über Bayern, an den Alpen entlang, Richtung Frankreich fliegen würden. Das schöne Hochdruckwetter würde das und eine besonders niedrige Flughöhe begünstigen. Die Vögel schreien beim Fliegen, dass sie sich nicht aus den "Ohren" verlieren.  Wenn man es weiß, ist es OK. Aber als ich die Schreie hörte, war ich wirklich beunruhigt. Ich habe schon mal Kühe schreien hören, die in einem brennenden Stall eingesperrt waren. Das braucht wirklich niemand. Aber kommen wir nochmal auf die Kraniche zurück. Zwischen 50 m und 2000 m Flughöhe ist bei Kranichen alles drin. DAS finde ich tatsächlich beachtlich. Gar nicht zu Reden von den vielen Kilometern, die die Vögel zwei Mal im Jahr zurück legen. Wusstet Ihr das?

Gespenster in weißen Laken

Ende Oktober habe ich gelernt, warum Gespenster oft in weiße Laken gehüllt dargestellt werden. "Früher" konnte sich nicht jeder einen Sarg leisten, in den man ihn in echter Kleidung zur letzten Ruhe bettete. So wurden die Toten in der Regel nackt in weiße Laken gehüllt und in ihre Grabstellen gelegt. Nachdem aber nicht alle tot waren, die man dafür gehalten hat, liefen oftmals in weiße Laken gehüllte, lebendige Menschen planlos über den Friedhof (Fundstelle Instagram @schleichbildung).

Völlig unabhängig von der gespenstischen Nummer mit den Laken, haben Pa und ich Ende Oktober sowohl dem Garten einen letzten Herbstschnitt verpasst, als auch das Grab meiner Mutter für Allerheilgen "hergerichtet". Ich bin froh, dass ich meinen Vater überzeugen konnte, die Bepflanzung mit den Hussarenköpfchen zu lassen. Sogar die gefallen Blätter durften bleiben. Das gab ein richtig schönes Bild.

Wo leben die glücklichsten Menschen Deutschlands?

Die leben laut Glücksatlas mit 7,38 Punkten in Hamburg, dicht gefolgt von Südbayern mit 7,24 Punkten. Ganz Bayern hat nur 7,23 Punkt und liegt damit ganz knapp vor Schleswig-Hollstein. Warum jetzt die unglücklichsten in Mecklenburg-Vorpommern genau leben? Keine Ahnung. Da bin ich noch nie gewesen.

Allerheiligen und Reformationstag

Irgendwo ist ja bekanntlich immer ein Feiertag. Die Protestanten (Nordosten), bzw. die protestantischen Bundesländer, haben am 31.10. frei, im katholischen Teil Deutschlands (Südwesten) ist Allerheiligen, am 1. November, der arbeitsfreie Tag. Und die Schüler haben eh die ganze Woche frei. Zumindest hier in Bayern. Aber es gibt tatsächlich zwei Bundesländer, bei denen weder die eine, noch die andere Feiertagsregel einschlägig ist. Wohnen da überwiegend "Heiden"? Warum haben die keinen enstsprechenden Feiertag? Das kann ich mir nicht vollständig vorstellen. Hessen und Berliner müssen an beiden Tagen zur Arbeit. Habt Ihr das gewusst?

Woher kommt der Begriff Magazin?

Dass es Zeitschriften mit bunten Bildchen und vor allem Neuigkeiten gibt, die wir Magazine nennen, wissen wir. Die Patronen einer Pistole stecken gesammelt in einem Magazin. Oder auch Waren, die zwischengelagert werden, liegen in Magazinen. Das Wort Magazin stammt ursprünglich aus dem arabischen Raum und kam durch die Handelsbeziehungen mit Italien nach Europa. Bereits mit Mittelalter nutzte man das Wort Magazin für Warenlager. Warum die Engländer dann das Wort Magazin dann verwendeten um Zeitschriften einen Namen zu geben, erschließt sich mir nicht wirklich. Klar ist aber ,dass diese Wortbedeutung erst später hinzu kam und sich letztlich von Norden her in Europa verbreitete (Fundstelle Instagram @schleichbildung).

Werden Blogs noch gelesen?

Diese Frage stellte sich eine Influencerin auf Instagram, die mir im Feed angezeigt wurde. Ich würde sagen: ja. Von den Leuten, die "Bock" auf lesen und echten Austausch haben, die im Netz echten Mehrwert statt Berieselung suchen. Natürlich sind die Blogleser, die Blogger und etl. auch die Zugriffszahlen in den letzten 2 Jahren weniger geworden. Vor 10 Jahren spielte sich alles viel mehr auf den Blogs oder bei YouTube ab, als auf Instagram (2010) oder TikTok (2017). Instagram steckte 2014 noch in den Kinderschuhen, TikTok gab es damals noch gar nicht.

Ich kann nur immer wieder die Lanze für Blogs brechen. Gerade für selbst gehostete. Hier bist Du Herr des Inhalts. Und bloggst was Du möchtest. Bei Instagram seid Ihr vom Algorithmus abhängig. Und wenn Eure Meinung nicht passend ist, verklagt oder sperrt Euch Instagram. Oder vielleicht auch Google, dafür möchte ich nicht meine Hand ins Feuer legen. So wie Ihr der Herr auf Eurem Blog seid, ist es Instagram auf seinem Server.

Dune - der Wüstenplanet

Wir hatten uns ja im Oktober Dune und Dune 2 (2021 und 2023) angeschaut. Einige von Euch hatten kommentiert, dass sie die Verfilmung von 1983 kennen würden und empfehlen könnten. Wir hören ja auf Euch. Aber ich gebe ehrlich zu, ich habe nach gut der Hälfte die Flinte ins Korn geworfen. Das war schon sehr skurril. Ich bin ja schon seit meinen jüngsten Jahren ein SiFi-Fan. Und 1983 gab es sowohl schauspielerisch als auch technisch besser umgesetzte SiFi-Filme. Die 83er Variante von Dune war altbackener und unglaubwürdiger als Orion 8 (1966) oder gar Flash Gordon (1936/1980). 

Dass man aber auch schon in den 70ern "gute" SiFis produzieren konnte, beweist Star Wars (1977) nur zu eindrucksvoll. Schauspielerische Leistung und technische Umsetzung lassen sich auch heute noch gut anschauen. Nur die Stimme aus dem off wirkt ein bisschen "old fashioned".

Herbstoutfit in Schwarz bzw. Grau und etwas Lila

Ihr wärt ja nicht bei Sunny's side of life, wenn ich Euch nicht regelmäßig mit unspektakulären und in aller Regel "schrankgeshoppten" Kombinationen auf dem laufenden halten würde.

Je nach Temperatur habe ich übers unspektakuläre Tagesoutfit aus dunkelgrauer Röhre und langem, lilanem Glasmacherpulli (ca. 2000/2001) entweder einen sehr langen, grauen Wollmantel (2012) oder meinen schwarzen Trench (ca. 2018/2019) getragen. Es kamen mal Boots und mal knöchelhohe Sneaker zum Einsatz. Den Schal hat mir mal Rudi geschenkt, als wir spontan einen Vormittag in der Landshuter Altstadt (2018) verbracht haben.

Gerade den grauen Wollmantel trage ich diesen Herbst wieder besonders gern. Er besteht zu 70% aus Schurwolle und zu 10% aus wärmendem Kaschmir. Und das merkt man auch. Er ist relativ dünn aber wirklich schön warm. Und die Länge ist wirklich einmalig. Ich habe ihn damals für 70 € erstanden. Heute kann man ihn zwar immer noch bestellen, allerdings kostet der Mantel jetzt 190 €. Schein als wäre der Mantel in 12 Jahren um 120 € teurer geworden. 

Oversized Mäntel sind ja in diesem Herbst wieder sehr modern. Und ich bin ja auch ein Fan von oversized. Allerdings bin ich im Fall des Mantel froh, dass er eine klassische Form hat. Denn wenn ich wirklich ernsthaft einen Mantel brauche, dann in 99% in einem eher förmlichen Zusammenhang. Und deshalb ist der Mantel für mich perfekt.

So, das wars dann aber jetzt mit meinem Rückblick auf einen ordentlich voll gepackten Oktober. 

Vielen Dank auch für Eure Kommentare zu Teil 1, die ich am Wochenende noch kommentieren werde.

Ich hoffe, Ihr konnten den Euren wie ich auch genießen und seid gut in den November gestartet.

Lasst es Euch gut gehen und bleibts ma gsund

Sunny