[Filmtipp] A Complete Unknown - das Bob Dylan Biopic (2025)
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Wir waren am Sonntag seit langem mal wieder im Kino. Diesmal wurde „A Complete Unknown“, das akutelle und oskarnominierte Biopic über Bob Dylan im „ersten Kino“ am Platz, gespielt. Angelaufen ist der Film vergangenen Donnerstag. Das Wetter war gut. Das Kino zur Primetime nicht voll. Ich hätte mir mehr Besucher erwartet. Die hätte der Film auf alle Fälle verdient.
Biopics sind scheinbar nicht jedermanns Sache. Es gibt genügend Leute, die daran was auszusetzen haben. Aber Biopics sind so alt wie die Filmbranche. Wir brauchen nur an Ben Hur oder Cleopatra zu denken. Nichts anderes ist das. Nach Bohemian Rhapsody, Rocketman, Elvis oder Walk the line hat sich der Regisseur des letzteren (da geht es um Johnny Cash) jetzt an einen weiteren Musikfilm mit biografischem Hintergrund gemacht. In „A Complete Unknown“ geht es grob um die Anfänge von Bob Dylans Karriere. Die Zeit zwischen 1961 und 1965 in New York.
Schon immer ein begnadeter Komponist und Lyriker schrieb er in dieser Zeit einiges an Musikgeschichte und brachte dann Mitte der 60er Jahre eine geniale Fusion aus Folk und Blues zustande, ohne die meiner Ansicht nach die Musikwelt heute eine gänzlich andere und vor allem ärmere wäre.
Some Facts about Bob Dylan
Anfang 1985 war er bei den Aufnahmen zum legendären „We are the world“ mit dabei. Wir haben uns davon mal das Making-Off angeschaut. Man merkte hier ganz deutlich, Bob Dylan (bei den Aufnahmen) kennt seinen Wert, ist aber weder eine Rampensau, noch der Typ „netter Kumpel“. Und definitiv auch kein Teamplayer.
Im Sommer 1985 trat er dann auch bei Live Aid mit der Super Group „USA for Africa“ auf und stand zusätzlich mit den beiden Gitarristen der Stones auf der Bühne. Er war so beeindruckt von der Aktion, dass er spontan vorschlug, auch für die wirtschaftlich gebeutelten, familiengeführten Farmen in den USA Geld zu sammeln. Daraus entwickelte sich das „Farm Aid“ Projekt, das dann noch im selben Jahr von Willie Nelson (bei den Aufnahmen) mit organisiert worden ist. „Farm Aid“ besteht jetzt schon seit 40 Jahren, denn noch immer steht den kleinen Farmbetrieben (wie in Deutschland übrigens auch), das Wasser buchstäblich bis zum Hals.
1988 wurde Bob Dylan in die Rock‘n Roll Hall of Fame aufgenommen, kein geringerer als Bruce Springsteen (bei den Aufnahmen) hielt die Laudatio. Die beiden hatte ja auch schon beim oben erwähnten „We are the world“ zusammengearbeitet. 2016 erhielt Bob Dylan „für seine poetischen Neuschöpfungen in der großen amerikanischen Songtradition“ als erster Musiker den Nobelpreis für Literatur.
Der Name Bob Dylan dürfte wohl wirklich fast jedem bekannt sein. Es ist ein Künstlername. Bob hat sich Zeit seines Erwachsenenlebens immer neu erfunden. Im Film sagt er, jeder Mensch erfindet seine Vergangenheit. Jeder spräche über sie aus einer ganz persönlichen Sicht und zeichne damit ein Bild von sich, das er selbst mag. Gleichzeitig möchte er selbst immer genau so sein, wie die anderen ihn gerade nicht haben wollen. Er möchte also ganz bewusst kein „People Pleaser“ sein.
Das aktuelle Biopic über Bob Dylans Karrierestart
Der Film folgt mehr der Dramaturgie als echten Fakten. Trotzdem kann er für mich das transportieren, was in meinem Kopf und Herzen schon wohnte. Er holt Dylan und verschiedene Ideen dieser Zeit in junge Köpfe. Und zeigt einmal mehr, dass sich die Welt ständig ändert. Heißt? Dass es letztlich für mich keine Rolle gespielt hat, ob der zeitliche Ablauf und die echten, geschichtlichen Daten hier aufs Monat genau chronologisch richtig eingeordnet sind. Wichtig ist und bleibt der Spirit, den Bob und dieser Film transportieren.
Der Film ist toll. Schön. Unterhaltend. Auch wenn er Anfang der Woche trotz 8 Nominierungen keinen Oscar gewonnen hat. Möglichweise hat das der gute Bob schon geahnt. Er wurde nämlich ursprünglich gebeten, den „Musik-Oscar“ anzusagen und ein Stück vorzutragen. Hatte er wohl keine Lust. Denn, so Mick Jagger, der diese Aufgabe dann gern übernahm, hat man halt einen jüngeren gefragt. Ich mag seinen Humor.
Der Hauptdarsteller und gebürtige New Yorker Timothée Chalamet, bekannt aus Dune, hat sich 5 Jahre lang – nicht nur musikalisch - auf diesen Film vorbereitet. Er singt und spielt alles selbst. Ich habe ihm „den Bob“ abgenommen. Von der ersten bis zur letzten Minute. Und darauf kommt es an. Die Musikauswahl war „on point“, die anderen Schauspieler waren toll, die Kulissen sind perfekt gezeichnet und die Kostümbildner haben ganze Arbeit geleistet. Es ging quasi gar nicht anders, als dass ich Euch hier heute meinen „Bob inspired Look“ präsentieren muss.
Die Kostümbildnerin ließ sich von Originalfotos inspirieren. Auf der Kollage könnt Ihr sehen, wie sie den Originallook auf dem Motorrad umgesetzt hat. Ich habe ein paar Screenshots von meinem Lieblings-Film-Look gemacht, als ich mir die Trailer angeschaut habe. Braune, längere Wildlederjacke, lockere, blaue Jeans, braune Boots und eine dunkle Ray Ban bilden für mich den Signature-Look des Films.
Mein Fazit
„A Complete Unknown“ hat gut 2 Stunden gedauert und war mir keine Sekunde langweilig. Ganz im Gegenteil. Wenn man Dylans frühem Werk etwas abgewinnen kann, dann ist er genau das Richtige. In unserem Kinosaal saßen Leute zwischen 12 und mindesten 72 Jahren. Männer und Frauen etwa zu gleichen Teilen. Mucksmäuschen still wars. Kein Gerede, kein Knabbern und kein Geraschel. Kein Kinogast kam zu spät. Keiner ging zwischendrin raus. Keiner störte völlig ichbezogen den Film. Trotz der vielen Musik war der Film an keiner Stelle zu laut. Ich muss ehrlich sagen, das war genau aus diesen genannten Gründen seit Jahren der erste, angenehme Kinobesuch.
„A Complete Unknown“ gebe ich 8 von 10 möglichen Sternen.
Warum 8 Sterne? 7 wären mir dann doch zu wenig gewesen. Der Film ist gut und unterhaltend. Wenn man Biopics und die Music der 60er mag, sollte man ihn angucken. Ein brillantes Meisterwerk ist aber in keiner Hinsicht.
Es gibt natürlich diverse Trailer und Besprechungen auf YouTube über „A Complete Unknown“ zu sehen. Ich habe Euch hier ein deutschsprachiges Video vom Bayrischen Rundfunk eingefügt. Rentiert sich. Guckt einfach mal rein.
Habt Ihr schon von diesem Biopic über Bob Dylan gehört? Wollt Ihr Euch den Film anschauen? Was spielt Bob bei Euch persönlich für eine Rolle? Denkt Ihr, er hätte Einfluss auf Euer bisheriges Leben gehabt? Wollt Ihr Euch den Film angucken?
Nun noch ein paar Worte zu den Fotos. War der Look aus braunem Wildleder Überhemd zu blauem Denim und braunen Boots Anfang bis Mitte der 60er üblich. Und damit wahrscheinlich auch wirklich neu. Zu dieser Zeit bin ich aber noch mit den Mücken geflogen. 30 Jahre später habe ich so eine Wildlederjacke zur geflickten Jeans, buntem Batik-Shirt und braunen Boots rauf und runter getragen.
Und jetzt freue ich mich. Nochmal 30 Jahre später wieder an, mit bzw. über diese Klamotten. Wie gut, das der Schwede diese Hemdjacke vor ein paar Wochen angeboten hat. Ich habe da schon die Nase jucken gespürt und mir das Teil gordert. Das Shirt von Tates aus dem Herbst 2024 ergänzt die Jacke wie ich finde perfekt. Um beide Teile zusammen zu fangen kam mir die Zoe Lu Kombination mehr als nur recht. Ich finde das passt, wie Faust auf Eimer.
Kommt gut in den Mittwoch und das hoffentlich auch bei Euch sonnige Frühlingswetter. Lasst es Euch gut gehen und bleibts ma vor allem gsund
Sunny
Der Film steht ganz oben auf meiner Liste. Ob ich ihn im Kino schaue weiß ich noch nicht. Aber ich werde ihn definitiv ansehen. Bohemian Rhapsody fand ich grandios. Walk the Line fand ich klasse. Rocketman war auch gut, aber nicht so gelungen. Ich bin gespannt. Klingt auf jeden Fall vielversprechend.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sabine
Das hatte ich mir fast gedacht, dass das ein Film für Dich ist. Wo Du doch selbst auch akkustische Gitarre spielst. Rocketman hat mir auf alle Fälle einen tieferen Blick auf Elton erlaubt, als ich ihn vorher hatte. Musikalisch liegt er nicht ganz auf meiner Linie, obwohl er zweifelsohne kompositorisch ganz oben in der Liga mitspielt.
LöschenIch wünsche Dir auf alle Fälle sehr viel Spaß, wenn Du ihn Dir anguckst.
BG Sunny
Guten Morgen Sunny, ich freue mich für Dich, dass der Kinobesuch so schön war für Dich und Dir der Film auch so gut gefiel.
AntwortenLöschenDein Bob inspiriertes Outfit ist mir natürlich sofort aufgefallen. Die Tasche hättest Du wirklich nicht besser zusammenbauen können. Passt wirklich Mega zum Shirt und der Hemdjacke. Total im Trend bist Du damit, aber das weißt Du. Ich hatte tatsächlich nie eine Wildlederjacke und auch jetzt, obwohl die Farbe total mein Ding wäre und wieder voll im Trend ist habe ich keine im Schrank. Die steht der Look so gut, das wirst Du sicher rauf und runter tragen, Anlässe gibt es bei Dir ja genug.
Den Film schaue ich mir sicher an, wenn er im Streaming landet. Schade dass es nicht für den Oscar gereicht hat. Hätte irgendwie gepasst.
Einen schönen Mittwoch, liebe Grüße Tina
Dankeschön.
LöschenIch hatte mir das Leder"hemd" ja bestellt, weil ich es aus nostalgischen Gründen gerne "wieder" wollte. Und jetzt stelle ich fest, dass es "online" schon rauf und runter geschleppt wird.
Man last letzten Herst ja oft "braunes Wildleder" wird Trend, wie genau und was die Leute dann favorisieren, das stellt sich dann erst im Laufe der Saison raus. Bin ich wohl nicht alleine, mit meiner Vorliebe.
Ja, wie gesagt, der Film war gute Unterhaltung. Von einem Forrest Gump o.ä. allerdings meilenweit entfernt.
BG Sunny
Der Look passt wirklich zum Film und natürlich auch zusammen mit der Zoe Lu Tasche - wie du sagst, „wie Faust auf Eimer“. Was den Film betrifft, so habe ich mich nie besonders für Filme über das Leben von Künstlern interessiert, mit Ausnahme einiger Maler. Deine Meinung über den Film ist jedenfalls sehr interessant und hat mein Interesse geweckt. Mal sehen, ob ich das schaffe!
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Claudia
Ich bin auch eher nicht ein glühender Fan von Biografien. Auch nicht von Autobiografien.
LöschenTrotzdem finde ich Filme wie diesen irgendwie spannend, weil sie Geschehnisse "vor meiner" Zeit beleuchten und in einen gesellschaftspolitischen Kontext einordnen. Ich betrachte sie aber irgendwie schon als Fiktion, im Prinzip nichts anderes als Artikel in Illustrierten, wo man auch nicht weiß, was wahr und was Dichtung ist.
Der Film ist eine schöne Unterhaltung mit Musik, die mir gefällt.
BG Sunny
passender kann man sich ja garnicht anziehen für DEN film :-D
AntwortenLöschenwar schon ewig nich im kino..... zuviele leute mit zuwenig kinderstube zu nah an mir dran......
xxx
Wie Du es beschreibst. Aber bei diesem Besuch war ich tatsächlich sehr angenehm überrascht. Darf ja auch mal sein. BG Sunny
LöschenDanke, dass du mir den Link geschickt hast, der Beitrag wäre sonst durchgerutscht bei mir und das wäre schade gewesen. Im Gegensatz zu mir (die ich ja eher meine eigene Jugendcluberfahrung mit His Bobness outfitmäßig verarbeitet habe) hast du den Filmlook perfekt getroffen. Solche Lederhemden oder Jacken haben mir auch immer schon gut gefallen, aber leider immer nur an anderen. Ich hab mal eine Rauhlederjacke besessen und fand dann, das ich damit zu maskulin und zu kastig aussehe. (Genauso wie mit meiner schwarzen Biker-Lederjacke. Ur-Cool, aber leider nicht wirklich "ich" bzw. nicht vorteilhaft...) Du sieht jedenfalls super damit aus!!! Und deine Beschreibung des Films und Dylans Bedeutung trifft's auch genau!
AntwortenLöschenLG Traude