Was für ein Tam-Tam!

Tempel Robinson Daidalos

In Städten ist es bekanntlich noch wärmer, als auf dem Land oder gar am Meer, wo immer ein frischer Wind weht. Wir haben die Stadt also gegen Mittag verlassen. Wen die Stadt hungrig gemacht hat, dem möchte ich die Tam Tam Bar an der Nordküste der Insel (etwas mittig) ans Herz legen.

Wer es aber noch etwas aushält, sollte sich unterwegs einen kleinen Abstecher zum wunderbaren Aussichtspunkt in Zia, einem kleinen Dorf am höchsten Berg der Insel, gönnen.

Spätestens ab diesem Zeitpunkt wird die Geschichte mit dem Navi interessant. Wir wollten ja eigentlich eines mit dem Auto zusammen mieten. Aber wie es der griechischen Manier entspricht, bekamen wir von der Autovermieterin zu hören: "Sie brauchen doch kein Navi!!!! Sie doch nicht, Sie beiden, Sie wissen doch, wo's lang geht, oder???“ Eben. "Ich sage Ihnen alles, was Sie wissen müssen." Ok.

Immer windig. Strandkleid. Robinson Daidalos.

„Haben Sie eine Landkarte?“ Nein. Andernorts hätten wir jetzt vermutlich gehört
a) denn besorgen Sie sich eine oder
b) kostet 12,97€ incl. Papier- und Touristensteuer.

Hier gab es die Alternative c). Sie zuckte mit den Achseln und fischte einfach eine Landkarte für uns unter dem Tisch hervor. Und dann hat sie angefangen alles zu erklären, zu bemalen und zu beschriften. Und sie hat (fast) alles gut erklärt. Wir sind mit den handschriftlichen Hieroglyphen den ganzen Tag gut zurecht gekommen. Nur um nach Zia zu finden, war ein Navi nötig. Wir sind dummerweise einer verwitterten Beschilderung gefolgt die von der Google-Maps-Navi-Stimme noch untermauert wurde. Jetzt rechts abbiegen. Jetzt bedeutet aber gar nicht jetzt. Sondern eher so was wie „in 30 m“.


Wow. Und dann gings los. Extrem steile Schotterpiste, keine Schilder, keine Menschen, wirre Angaben von Google-Mapps .... nach einem viel besuchten Aussichtspunkt sah das nicht aus. Eher nach einem Wanderweg, einer Kiesgrube oder einer Stelle, wo Steine abgebaut werden. Meine Männer waren da ganz cool. Ich habe wirklich gedroht auszusteigen, wenn wir nicht sofort umdrehen. Aber so lässig ging das am kiesigen, abschüssigen Hang nicht. Vor allem, weil das Auto keine "echte" Handbremse hatte, die man mit schleifender Kupplung hätte lösen können. Und die Straßen sind nicht befestigt und haben erst recht keine Leitplanken.

Wir hätten das echt ausfallen lassen, aber als wir wieder an die Stelle kamen, wo wir zuvor abgebogen waren, stellte sich heraus, dass es einfach ein winziges Stück zu früh gewesen ist, dass wir abgebogen sind. Und so haben wir uns doch nochmal auf die Stimme eingelassen und sind ein kleines Stück weiter den Berg hochgefahren. Und dann wars auch kein Problem.

Aussichtspunkt Zia auf Kos.

Und hier kommen wir zur 3. griechischen Besonderheit, neben Überschätzung („Sie, Sie brauchen doch kein Navi.“ Wie sieht jemand aus, der ein Navi braucht?) und Milde/Hilfsbereitschaft (die haben keine Karte, dann bekommen die eben eine von mir): die Übertreibung.
„Nach Zia MÜSSEN Sie UN-BE-DINGT.“ Zia sehen und sterben (E), quasi.... :-)
„Von dort aus haben Sie einen zauberhaften Blick über die ganze Insel.“ Ganze Insel? Ein Rundblick mit 360°? Naja. So ähnlich. Einigen wir uns auf 150°.

Ich finde das irgendwie so schön ungewohnt. Bei uns sagt keiner, „ich kenne mich super aus.“ Und zwar nur, damit er keine falsche Auskunft gibt. Wenns an Dinge geht, die man „haben müsste“ wird man hierzulande gerne bürokratisch und nach dem Ausblick auf dem Berg gefragt, hätte man hier wohl ein.... „Jooo... ist ganz nett da“ zu hören bekommen.

Ich habe das schon so oft erlebt, in den letzten 29 Jahren mit den Griechen. Ich falle immer wieder auf sie herein. Und hinterher muss ich über mich selber lachen. Aber nicht, dass wir uns falsch verstehen. Ich mag sie sehr. Sie sind super hilfsbereit und gastfreundlich. Deshalb möchte ich Euch auch die Tam Tam Bar (E) ans Herz legen, die sich problemlos finden lässt. Die „Straße“ zum Strand geht direkt neben dem Magic-Life-Club von der nördlichen Hauptstraße der Insel ab. Die Zufahrt ist groß beschildert.

Strand der Tam-Tam-Bar an der Nordküste der Insel Kos

In der Tam Tam Bar sitzt man im Schatten, etwas erhöht, mit einem großartigen Blick auf den Strand, der zum Restaurant gehört. Das Essen ist gut und günstig. Die Bedienung schnell und sehr freundlich. Entweder man erscheint dort schon um 12 Uhr oder vielleicht dann eher wieder ab 14 Uhr, weil es sehr gut besucht ist. Also vorher oder nachher einfach kurz an den Strand und im Meer etwas abkühlen.

Tam-Tam-Bar an der Nordküste der Insel Kos

Wir waren den ganzen Tag unterwegs. Was also sonst noch zu meinen persönlichen MUST-SEEs gehört, verrate ich Euch, aber erst beim nächsten mal.

Kommt mir gut durch den Sonntag, lasst es Euch gut gehen und bleibts ma gsund
Sunny







Alle Beiträge übers Reisen, Skiausflüge und Städtetouren findet Ihr hier. 

Aus der Reihe "Urlaubskoffer":
Den Blogpost #1, Ausgabe #2 und Beitrag #3 habe ich Euch hier nochmal verlinkt.

Kommentare

  1. Schöne Bilder, Sunny. Ich liebäugele gerade auch mit Kos fürs nächste Jahr. Mal gucken. Eine Suche ohne Navi kann durchaus spannend sein ;) Ich habe aber auch lieber weniger Aufregung.
    Liebe Grüße
    Andrea

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    1. Es ist wirklich toll. Ich würde Dir nur nicht ab mitte Juni empfehlen. Da knallt die Sonne im 90° Winkel herunter, dass es nicht schön ist.
      LG Sunny

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  2. Hach wie schön, wie im Paradies! Dein Kleid ist toll. :)

    Liebe Grüße <3

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    1. Ja. Es ist wirklich schön. Und das Kleid passt einfach super zu diesem Wind. Wie ein Fächer, der kühlt. LG Sunny

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  3. Hallo Sunny,
    die Bilder sind ein Traum, da bekommt man ja fernweh pur und ich LIEBE dein kleid.
    Ich muss zugeben, ich hatte Kos gar nicht auf dem Schirm, aber es scheint ein wirklich tolles Reiseziel zu sein. Wie im Paradies.

    schau gerne auf meinem BLOG vorbei und auf INSTAGRAM

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  4. Solche Abenteuer Touren kenne ich. Meine Bessere Hälfte hat irgendwie ein Navi im Kopf eingebaut, ich war immer erstaunt wie er alles gefunden hat. Dabei waren wir manchmal in Gegenden unterwegs wo ich gebetet habe das wir nicht liegen bleiben. Allerdings haben wir immer Autos gehabt die Geländegängig waren. Es hat sich aber ganz oft gelohnt, denn dort wo ich war kommt so schnell kein normaler Tourist hin. Die Bar am Strand sieht wirkliche einladend aus. LG Petra

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    1. Für abgelegene Strände braucht man das dort auch. Aber das war für diesen Tag, vier Mann hoch, nicht geplant. Früher waren wir immer mit dem Motorrad unterwegs, da geht natürlich der schmalste Eselspfad. LG Sunny

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  5. Wunderschöne Bilder und der "griechische Text" auch herrlich. Hört sich und sieht nach gelungenen Ferientagen an.
    LG Margarethe

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    1. Wenn einer einer Reise tut, hat doch immer wieder etwas zu erzählen. Auch wenn er da schon öfter war. LG Sunny

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  6. Tolle Bilder keine Frage , aber deine Tour ... na nix für mich . Ich bin da zu ungeduldig und naja .... lassen wir das . Schaust super aus :))
    LG heidi

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  7. Tam Tam oder Tom Tom, das ist hier die Frage. Ohne Navi wär ich aufgeschmissen. Das sind sehr schöne Bilder. Dein Kleid mag ich. Ach ja, ich will Urlaub und in den Süden!

    Liebe Grüße Sabine

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    1. Das kann ich nur empfehlen. Vielleicht kannst Du Dir jetzt noch eine Woche Kanaren im Herbst aus dem Urlaubsplan schnitzen. Die Sonne ist bei Dir in diesem Sommer ja wirklich zu kurz gekommen. LG Sunny

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  8. Können wir uns noch an eine Zeit erinnern, als es noch keine Navis gab? Nicht mal Google Maps? Geschweige denn, überhaupt Google? :-D Können wir doch, oder?
    Hihi, tolle Geschichte, tolles Kleid im Wind, zauberhafte Landschaft und Strandbar...!
    LG Maren

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    1. Klar. Ich habe im Auto auch kein Navi. Brauch ich eigentlich auch nicht. Und wenn man mich beim Fragen versteht, ist das auch kein Problem.
      Aber ich stand auch auch schon in Griechenland auf einem Berg. Und um Wald. Die Sonne im Zenit. Da kannst nur noch Raten, wo welche HImmelsrichtung ist.
      LG Sunny

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  9. Abenteuer pur! Herrliche Bilder! Ich kann zwar eine Karte (sogar noch gut ;)) lesen, aber das Navi ist wirklich bequemer und einfacher als Wegweiser zu gebrauchen!
    Das Kleid ist richtig schön, du siehst so toll und entspannt aus!
    Liebe Grüße,
    Claudia

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    1. Ja, vor allem dann, wenn die Straße gar nicht wirklich eine Straße ist. Besseren überblick hat man definitiv auf einer Karte, als auf einem Handy-Display. LG Sunny

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  10. Ich musste echt schmunzeln bei deinem Beitrag.... aber schon cool und ja - wenn mein Navi sagt jetzt abbiegen dann mache ich das auch meist und komisch - Route neu berechnen ... ups war wohl doch nicht gleich. Lach!
    Schönes Flatterkleid hattest du wieder an.
    Lieben Dank für den tollen Post und die schönen Bilder.
    Liebe Grüße Jacky

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  11. This is such a pretty dress!!

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