[Weekend] Bayreuth #5 - Sonnentempel und Freimaurermuseum
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Ich bin Euch immer noch einen Beitrag über Bayreuth schuldig. Würde ich ihn jetzt nicht schreiben, würde es vermutlich niemand merken oder noch dran denken. Anfang Juni 2024 war ich mit Rudi anlässlich seines runden Geburtstags in Bayreuth auf einem Grillevent. An diesem Wochenende waren wir nicht nur beim BBQ, sondern haben auch einiges in der Stadt erlebt und angeschaut. Zu diesem Ausflug gibt es hier auf dem Blog immerhin schon vier Beiträge:
- Zauberhaftes Bayreuth #1
- Zauberhaftes Bayreuth #2
- Bayreuth #3 - Liszt, Chopin und ihre erfolgreichen Frauen
- Bayreuth #4 - Mein Blick auf Richard Wagner
In Bayreuth gab es offiziell von 1810 bis 1933 die Großloge zur Sonne. Perfekt gelegen, keine 5 Gehminuten vom Sonnentempel im Bayreuther Hofgarten, der kurz zuvor - 1795 - zu Ehren von Luise Herzogin zu Mecklenburg-Strelitz errichtet worden war. Diese schnuggeligen Dinger nennt man übrigens Monopteros. Im Englischen Garten in München (Link zu Sommer in der Stadt) steht auch einer. Unserer wurde allerdings erst 1837 durch Leo von Klenze erbaut.
Bayreuth hat uns im Juni wirklich gut gefallen, also sind wir im August 2024 nochmal zurück gekommen, haben wieder im Café Florian gefrühstückt und uns dann auf dem Weg zum Freimaurer Museum gemacht. Das liegt genau neben dem Wagner Museum und vor dem Bayreuther Hofgarten. Das Thema Freimaurerei fand ich schon immer sehr interessant. Spätestens seit ich die Dan Brown Romane um Prof. Langdon verschlungen hatte.
Kurzer Abriss zur Geschichte der Freimaurer
Die Freimaurerei entstand im frühen 18. Jahrhundert, entwickelte sich jedoch aus älteren Traditionen der Steinmetzbruderschaften, die bis ins Mittelalter zurückreichen. Ihren formalen Ursprung fand sie 1717 in London, als sich vier Logen zur Großloge von London zusammenschlossen – ein Meilenstein in der Geschichte der modernen Freimaurerei. Manche Quellen deuten auf Vorgängerorganisationen um 1666, dem Jahr des Großen Brandes von London, hin, als die Stadt von Steinmetzen wiederaufgebaut wurde – eine Zeit, die symbolisch für den Neubeginn und das „Bauen“ an der Gesellschaft steht.
Die Großloge zur Sonne war eine historisch wichtige Großloge, die ihren Sitz in Bayreuth hatte. Sie war eine der von der Londoner Großloge anerkannten, deutschen Freimaurer-Großlogen vor dem Zweiten Weltkrieg und gehörte zu den religiös neutralen Freimaurer-Großlogen. Die Sonne ist das Symbol für Licht, Wissen und das Streben nach Wahrheit, Selbstverbesserung und Erleuchtung. Im Kontext der Freimaurerei ist der Totenkopf ein Symbol für die Vergänglichkeit des Lebens und die damit verbundene Mahnung, die Lebenszeit weise zu nutzen.
Die Freimaurerei ist eine traditionsreiche, weltweit verbreitete Bruderschaft, deren grundlegende Intentionen in der Förderung von ethischen Werten, persönlicher Entwicklung und gesellschaftlichem Engagement liegen. Im Zentrum steht der symbolische Bau am "Tempel der Humanität", also die ständige Arbeit an sich selbst und an einer besseren Gesellschaft. Die Freimaurer verfolgen dabei keine politischen oder religiösen Ziele, sondern suchen den Dialog über weltanschauliche Grenzen hinweg.
Wichtige Prinzipien sind Toleranz, Humanität, Brüderlichkeit und die Achtung der Menschenwürde. Freimaurer glauben, dass jeder Mensch durch Selbsterkenntnis, Reflexion und Arbeit an seinen Schwächen zu einem besseren Individuum und damit zu einem besseren Mitglied der Gesellschaft werden kann. Die Rituale und Symbole, die an das traditionelle Handwerk der Steinmetze angelehnt sind, dienen dabei als Mittel zur inneren Entwicklung.
Ein zentraler Aspekt ist auch die Verschwiegenheit – nicht als Geheimbündelei, sondern als Schutzraum für persönliche Gedanken und Gespräche. Freimaurerei ist ein Weg, der nie endet: eine lebenslange Reise und die Suche nach Wahrheit, Weisheit und innerem Wachstum – im Dienst an der Gemeinschaft und im Streben nach einer friedlicheren, gerechteren Welt.
Der Zeremonienraum wird als "Tempel" bezeichnet. Und auch wenn es sich nicht um einen religiösen Bau handelt. Es geht um die innere Arbeit. Das "Auge Gottes" (ein Auge in einem Dreieck) ist über "dem Meister vom Stuhl" angebracht und steht für die allgegenwärtige Beobachtung durch Gott. Er ist in der Regel rechteckig und nach den Himmelsrichtungen ausgerichtet. Er ist für Rituale und Zeremonien vorgesehen und wird durch verschiedene Elemente und eine festgelegte Anordnung der Möbel charakterisiert.
So, und damit beschließe ich meine Reihe hier über Bayreuth. Dieses Jahr hätte es ja nach Heidelberg und Karlsruhe gehen sollen, aber das musste leider auf einen anderen Zeitpunkt - vielleicht im Frühjahr 2026 - verschoben werden. Aber wer weiß. Vielleicht wird es ja doch nochmal Bayreuth. :-)
Kommt mir gut ins Wochenende, lasst es Euch gut gehen und bleibts ma gsund
Sunny









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